Marken brauchen Eier!
Marken brauchen Eier
Die new business war schon vor ein paar Jahren so nett und hat einen meiner Blog-Artikel in ihrer neuesten Ausgabe veröffentlicht. Danke new business! Der Betrag beschreibt die Entwicklung der Einflußnahmen seitens controllinggetriebener Ressourcen in den großen Unternehmen. Die Folge sind weichgespülte, mutlose Kampagnen und deren Marken in Deutschland. So entstehen profillose Gebilde ohne Durchsetzungsvermögen und nachhaltige Impacts. Heute hat sich der Trend noch einmal verschärft.
Zombi Marken
Eine Folge sind ziemlich leblose Zombimarken, die ab und zu unvermittelt auftauchen, einem einen Schrecken einjagen, weil sich Marketiers wie ich fragen, wie man diese Marke derart in die Bedeutungslosigkeit führen kann. Dann aber wieder unsichtbar werden, unspürbar, weg.
Das mag auch mit der Flut an neuen Brands zusammen hängen. Haufenweise Start Ups mit frischen Ideen und neuen Marken – oft stylisch kurz wir OUI, OQI, QUO, …. Sie mischen die Märkte gehörig auf, sodass ein Nichternstnehmen nur bis zur ersten Erhebung funktioniert. Zugegeben: Marken zu führen war nie so schwer wie heute.
Dann stellen sie plötzlich ganze Branchen in Frage. Wie Banken und Versicherungen. Was zur Folge hat, dass Status-Marken wie die Deutsche Bank in kurzer Zeit zu Auslauf(Geschäfts-)Modellen gehören. Und gerade diese Marken sollten jetzt auf den Aufruf Marken brauchen Eier hören. Gerade sie sind jetzt gefragt, den Märkten zu zeigen, warum sie seit so langer Zeit den Markt diktieren konnten.
Titel der new business zu meiner Consors Zeit
Back to Start
Immer wieder schön zu sehen! Back to start.
Einen wirklich schönen, animierten Kurzfilm hat sich Filmemacher Johnny Kelly für die US-amerikanische Schnellrestaurantkette Chipotle Mexican Grill erdacht. Die smarte Animation nimmt eine Anti-Mastbetrieb-Haltung ein, steht für den Einsatz lokaler Ressourcen ein und soll zeigen welch‘ schönes Leben die Schweine, Kühe und Hühner bei Chipotle haben – bevor sie doch letztlich in Burritos und Tacos landen.
Mit der musikalischen Untermalung von Country-Legende Willie Hugh Nelson und dessen Akustikversion des Coldplay-Klassikers „The Scientist“, vermittelt Chipotle tatsächlich eine nachdenkliche Atmosphäre. Insgesamt wirkt der Auftritt der Fast Food Kette erstaunlich nachdenklich.
Zeit und
Geist
Für mich ein stimmiges Gesamtbild. Auch wenn man – ähnlich wie bei McDonalds – nie so richtig weiß, wie wahr die Werbebotschaften am Ende tatsächlich sind. Erst kürzlich gab es mit dem „Wiesenhof Skandal“ erneut erschreckend widerliche Bilder aus der Welt der „Fleischproduktion“…
Client: Chipotle
Agency: CAA and Chipotle
Title: Back To The Start
Length: 2:20
Production Company: Nexus
Director: Johnny Kelly
Nexus Exec Producer: Cedric Gairard , Chris O’Reilly Charlotte Bavasso
Nexus Producer: Liz Chan
Nexus Production Managers: Claire Thompson, Alistair Pratten
Director of Photography: Matt Day
Camera Assistant: Max Halstead
Model Assistant: Joe James
Electrician: Aldo Camileri
Model Rigger: Gary Faulkner
Character Animator: Gary Cureton
Set Animator: Matthew Cooper
Compositors: Alasdair Brotherston, John Taylor
Production Designer: Graham Staughton
Art Department: Gordon Allen, Ben Côté, Joe Kirton
Studio Manager: Elizabeth Day
Models: Bob @ Artem
3D Previs Lead: Mark Davies
3D Previs Modelling: Wayne Kresil
Music Supervision: David Leinhart at Duotone Audio
Music Producers: Justin Stanley and Doyle Bramhall
Content Manager: Liz Graves
Artist: Willie Nelson
Sound Design: Barnaby Templer @ Fonic
Bööööse, bööse Werbung
Die Werbung spiegelt unsere Gesellschaft. So können wir durch das Analysieren von Werbemotiven aus vergangenen Jahrzehnten ein Gefühl für die Zeit und das Leben bekommen und beim Betrachten einzelner Facetten, wie z.B. Kindererziehung, Gesundheit, Arbeitsleben, Beziehung, Rolle der Geschlechter, etc. Veränderungen feststellen.
Beim Thema Rolle der Frau oder diskriminierende Werbung insgesamt kommen zwar auch heute noch Ausrutscher vor, aber wenn man sich anhand der hier gesammelten Beispiele vor Augen hält, wie der gesellschaftliche Status noch vor nicht allzu langer Zeit war, sieht man auch, dass wir heute in einer völlig anderen Welt leben. Die Werbung damals war aus heutiger Sicht diskriminierend, ausgrenzend, despektierlich – aber für die Zeit, in der sie geschaltet wurde scheinbar normal. Das gilt allerdings nicht für die diskriminierende Werbung aus jüngerer Zeit, die einzig auf Effekthascherei zielt und eher dumpf und geschmacklos daher kommt.
Peinlich!
Meistens
Hier wird bewusst versucht, auf Kosten von Frauen durch das Bedienen von den überholten Klischees Stimmung zu machen.
“Ich selbst muss allerdings zugeben, dass ich beim einen oder anderen Motiv ein Schmunzeln nicht verkneifen konnte, was aber nicht an den Inhalten liegt, sondern an der zum Teil witzigen Kreativität – obwohl die meisten Motive einfach nur schlecht und peinlich sind.”
Kai Wulff, Inhaber
Aber Gott sei Dank gibt es den deutschen Werberat und unzählige Vereine gegen diskriminierende Werbung, sodass es diese böse Werbung bald gar nicht mehr geben wird. (kw)